09.08.2017 | Sportförderkreis nimmt die Förderung des Sports wörtlich und organisiert gemeinsam mit der Stadt Nachmittagssport an Grundschulen
Kreisstadt Unna. „Das ist schon eine tolle Sache, wenn wir nachmittags an den Grundschulen der Offenen Ganztagsschule (OGS) zusätzlichen Sport anbieten können“, freut sich Kerstin Heidler, Beigeordnete der Stadt Unna. Die Rede ist von einem neuartigen Angebot des Sportförderkreises, das gemeinsam mit dem Schulverwaltungsamt und den Trägern der OGS in Unna organisiert wurde und den Schülerinnen und Schülern zu Beginn des neuen Schuljahres zusätzliche Sportstunden beschert. Viele Vereine haben sich darüber beklagt, dass ihnen aufgrund des Ganztagesbetriebs an den Schulen zunehmend der Nachwuchs ausgeht. „Daher haben wir überlegt, wie wir Schul- und Vereinssport zusammenführen können. In guter Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, den Trägern der OGS in Unna und dem KreisSportBund Unna e.V. konnten wir die Idee umsetzen“, so Bernd Hartung, Mitglied des Sprechergremiums im Sportförderkreis. „Wenn nun das zusätzliche Angebot, das vorwiegend Spaß an der Bewegung vermitteln soll, Lust auf Vereinssport macht, dann haben alle gewonnen.“
Der Erfolg des Projekts hängt nun nicht unwesentlich ab von Lennart Schnettberg aus Mühlhausen. Er hat gerade am Ernst-Barlach-Gymnasium sein Abitur gemacht und will die Trainingsstunden an den Schulen im Rahmen seines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) anbieten. Er spielt selbst im SSV Mühlhausen-Uelzen Fußball und betreut eine Jugendgruppe im TV Mühlhausen. Das Jahr zwischen Schule und Studium wird er ganz dem Sport und dem sozialen Engagement widmen. Hier kommt auch der KreisSportBund Unna e.V. (KSB) ins Spiel: Er hat Lennart Schnettberg als FSJ-ler eingestellt, betreut ihn fachlich und setzt ihn vormittags ein. Dort wird Lennart Schnettberg auch zum Übungsleiter ausgebildet. Die Finanzierung der Stelle teilen sich Sportförderkreis und KSB.
Bei allem guten Willen war eine gehörige Portion Organisationsaufwand zu stemmen. Der Bereich Schulen musste die Verfügbarkeit geeigneter Sportstätten gewährleisten und den allgemeinen Schulbetrieb auf das Zusatzangebot abstimmen. Dies galt auch für die Gemeinnützige Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft Bildung und Lernen gGmbH (AWO), den Evangelischen Kirchenkreis Unna und die Sozialpädagogische Initiative (SPI), die in Unna als Träger die OGS-Angebote verantworten. Sie haben organisiert, dass ab September täglich wechselnd in fünf Grundschulen der Stadt Sport zwischen 14:00 und 16:00 Uhr angeboten werden kann. Mehrere Vereine haben bereits Interesse geäußert und ihre Mithilfe angeboten.
Wenn das Projekt gut angenommen wird, die Organisation sich als zweckmäßig erweist und die Kinder Spaß am Sport haben, dann können sich alle Beteiligten gut eine Fortsetzung des Projekts vorstellen – vorausgesetzt, es gibt immer Freiwillige, die für ein Jahr das Traineramt übernehmen.
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Auf dem Foto von links nach rechts: Bernd Hartung (Sportförderkreis), Bodo Micheel (Stadtsportverband), Lennart Schnettberg (FSJ), Michael Klimziak (Ev. Kirchenkreis), Kerstin Heidler (Beigeordnete Stadt Unna), Petra Schröder-Paschen (AWO), Klaus Stindt (Kreissportbund)